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Forschungsgruppe: Räumliche Kontexte von Risiko und Sicherheit
Dr. Josua Schneider ist Soziologe und Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachgebiet Bevölkerungsschutz, Katastrophenhilfe und Objektsicherheit an der Bergischen Universität Wuppertal. Von Januar 2017 bis März 2023 arbeitete er am Lehrstuhl für Soziologie der Politik von Prof. Dr. Peter Imbusch am Institut für Soziologie der BUW. Hier beschäftigte er sich insbesondere mit den Forschungsschwerpunkten der Legitimation von Gewalt, Friedens- und Konfliktforschung sowie Diskurs- und Narrativanalyse. In seiner Dissertation analysiert er die Beschaffenheit und den Wandel narrativer (De-)Legitimationsstrategien und Gewalterzählungen in langanhaltenden und gewaltsamen Konflikten und deren Beilegung am Beispiel des kolumbianischen Bürgerkrieges.
Seit Februar 2023 arbeitet er im Forschungsprojekt “Entwicklung eines quartiersbezogenen Austauschs- und Lernprogramms zur Förderung des wechselseitigen Verständnisses von Polizei, Ordnungsdienst und Stadtgesellschaft (EQAL)”, das von der Stadt Düsseldorf und dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge im Rahmen des Kooperationsnetzwerks Sicher Zusammenleben gefördert wird. Die Ziele des Projekts sind die die Verbesserung der Beziehungen zwischen Polizei, Ordnungsdienst und Bevölkerung sowie die Erhöhung der polizeilichen Legitimitätswahrnehmung in diversitätsgeprägten Stadtquartieren. In Anlehnung an US-amerikanische „Citizen-Police-Academies“ sollen im Zuge des Projektes aufgeklärte Kenntnisse über die Polizei in die Öffentlichkeit des Stadtbezirk Düsseldorf-Oberbilk vermittelt und das Wissen um die Erwartungen und Bedürfnisse der Bürger/innen eruiert werden. Dazu wird im Polizeipräsidium Düsseldorf ein Bürger-Polizei-Trainingsprogramm pilotiert und evaluiert, dessen Ergebnisse schließlich in eine vertrauensbildende praxisbezogene Arbeitshilfe für bürgernahe Polizeiarbeit überführt werden.
Im Anschluss an das Abitur absolvierte Josua Schneider ein Studium der Romanischen Philologie, Wirtschaftswissenschaften und Italianistik (Magister Artium) an der Bergischen Universität Wuppertal und der Universidad Complutense de Madrid. Er erlangte seinen Magistergrad mit der Arbeit „Werbesprache im interkulturellen Kontext: Eine kontrastive Untersuchung deutscher und spanischer Werbeanzeigen in Publikumszeitschriften.“ im Jahr 2013.
Nach seinem Studium begann Josua Schneider im Jahr 2014 ein Promotionsstudium im Fachbereich der politischen Soziologie, um einen größeren Fokus auf sozio-politische und gesamtgesellschaftliche Themenkomplexe zu legen. Von 2016 bis 2018 war er als Sprecher der ADLAF-Nachwuchsgruppe in die Planung, Konzeption und Organisation der Nachwuchstagung Arbeitsgemeinschaft Deutsche Lateinamerikaforschung integriert. Ab 2017 war er Leiter der Fachtutorien der Fächer Soziologie/ Sozialwissenschaften im Rahmen des BMBF-Projekts "Studieneingangsphase“ im Institut für Soziologie an der Bergischen Universität Wuppertal. Parallel zu den Lehr- und Projektaktivitäten am Lehrstuhl und mehreren Forschungsreisen promovierte Josua Schneider zum Thema: „Frieden ist schwieriger als Krieg – Die Bedeutung von narrativen (De-) Legitimationsstrategien in vertrackten bewaffneten Konflikten und deren Bearbeitung am Beispiel des kolumbianischen Bürgerkrieges“.
Seit August 2019 befasst er sich im Rahmen seiner Lehrveranstaltungen im Bereich Polizeivollzugsdienst an der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung (HSPV NRW, Studienort Aachen) mit Sachverhalten der Polizei- und Stadtsoziologie.
Von Juni 2022 bis März 2023 war er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Bergischen Universität mit der Ausarbeitung und Mitwirkung des BMBF-Antrags zum Thema ‚Bedrohungslagen von politischen Amtsträger/innen‘ betraut. Seit April 2023 ist Josua Schneider Teil des Teams im Fachgebiet Bevölkerungsschutz, Katastrophenhilfe und Objektsicherheit an der Bergischen Universität Wuppertal unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Frank Fiedrich und forscht im Projekt EQAL zu Möglichkeiten der Verbesserung der Beziehungen zwischen Polizei, Ordnungsdiensten und Bevölkerung und zur Erhöhung der polizeilichen Legitimitätswahrnehmung in diversitätsgeprägten Stadtquartieren.
Laufende Projekte
Entwicklung eines quartiersbezogenen Austausch- und Lernprogramms zur Förderung des wechselseitigen Verständnisses von Polizei, Ordnungsdienst und Stadtgesellschaft (EQAL)
Abgeschlossene Projekte
Studieneingangsphase - Maßnahmen zur Verbesserung von Studium und Lehre (QPL)
Publikationen und Vorträge
Freier, Nora & Schneider, Josua (2022): „Die Arktis brennt“ – Zur verlorenen Zukunft in Katastrophennarrativen von Klimaprotestbewegungen. In: Julia Zilles / Emily Drewing / Julia Janik (Hrsg.), Umkämpfte Zukunft. Zum Verhältnis von Nachhaltigkeit, Demokratie und Konflikt. Bielefeld: Transcript, S. 95-122.
Schneider, Josua (2022): Frieden ist schwieriger als Krieg – Die Bedeutung von narrativen (De-)Legitimationsstrategien in vertrackten bewaffneten Konflikten und deren Bearbeitung am Beispiel des kolumbianischen Bürgerkrieges. Wiesbaden: Springer VS.
Schneider, Josua (2021): Beobachten und Melden – Denunziation als hinterhältiges Handeln. In: Peter Imbusch (Hrsg.), Soziologie der Hinterhältigkeit. Weinheim: Beltz Juventa, S. 258-279.
Hiller, Jens & Schneider, Josua (2018): War on Terror revisited? Das War on Terror-Narrativ als Legitimationsquelle des Syrieneinsatzes im bundesdeutschen Diskurs nach den Terroranschlägen von Paris. In: ZeFKo Zeitschrift für Friedens- und Konfliktforschung, 7(2), S. 246-277.
10/2022 Das zivilisatorische Hexagon – Eine soziologische Bestandsaufnahme. FIfF-Konferenz 2022. make install PEACE – Impulse für den Frieden. Archenholdsternwarte, Berlin.
07/2017 La importancia de los procesos de (des)legitimación narrativa en la gestión del conflicto armado. El caso de la guerra civil colombiana. Abschlusstagung der Summer School an der Universidad de Antioquia, Medellín.
01/2016 Der kolumbianische Konflikt im Zeichen der Drogenökonomie. Gastvortrag im Seminar ‚Einführung in das Studium der Internationalen Beziehungen‘, Bergische Universität Wuppertal.
06/2015 Kolumbien und die FARC – Zur Bedeutung von (De)Legitimationsprozessen bei der Konfliktbewältigung. Nachwuchstagung der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Lateinamerikaforschung, Berlin.
02/2015 Kolumbien und die FARC – Zur Bedeutung von (De) Legitimationsprozessen. Lateinamerika-Workshop ‚Gewalteskalationen und Konfliktregelungsperspektiven‘, Bergische Universität Wuppertal.
12/2014 Zur Legitimation von Gewalt in Südamerika – Das Fallbeispiel Kolumbien und die FARC. Interdisziplinäre Tagung ‘Staat-Konflikt-Entwicklung’, Bergische Universität Wuppertal.