Fakultät für Maschinenbau und Sicherheitstechnik

Aktuelle Promotionsvorhaben

Aktuell promovieren im Fachgebiet Bevölkerungsschutz, Katastrophenhilfe und Objektsicherheit die folgenden Mitarbeiter:innen und externen Doktorand:innen:

Kurzbeschreibung folgt.

Im Kontext stetig wachsender Großstädte werden mit dem Wegfall ehemaliger Bahnanlagen zentrale Flächen verfügbar, die Entwicklungsräume für profitable Bauprojekte bieten. Ausgehend von neuen Nutzungsweisen manifestiert sich dieser Wandel im Bahnhofsviertel auch in einer neuen Perspektive auf die dortige Sicherheit und Ordnung.

Um den Wandel mit seinen Auswirkungen auf die soziale Wirklichkeit im Quartier genauer zu verstehen und exemplarisch zu analysieren, stellt das Dissertationsvorhaben die Ergebnisse einer dichten Beschreibung des Düsseldorfer Bahnhofsviertels vor. Auf der Grundlage von leitfadengestützten Expert*inneninterviews, Gruppendiskussionen, strukturierten Ortsbegehungen, teilnehmenden Beobachtungen und einer schriftlich-postalischen Bevölkerungsbefragung wird das Bahnhofsviertel im theoretischen Rahmen der Akteur-Netzwerk-Theorie als Zusammenhang verschiedener Sinnbezüge betrachtet. Herausgehobenes Interesse widmet die Analyse den Folgen der Aufwertung für die städtebauliche und kommunale Kriminalprävention, die im Zusammenspiel verschiedener Handlungsmaßnahmen (Umbau-, Präventions- und Repressionsmaßnahmen sowie Sicherheitswahrnehmungen) Interaktionsdynamiken sowie intendierte und nicht intendierte Folgen hervorrufen kann.

Im Ergebnis trägt die Auseinandersetzung mit der Aufwertung des Bahnhofsviertels zu einem tiefergehenden Verständnis von den sicherheitsbedingten Folgen kriminalpräventiver Handlungsmaßnahmen im Kontext von Stadterneuerungsprozessen bei.

Kontakt: b.coomann[at]uni-wuppertal.de

In größeren Schadenlagen installieren die Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) Koordinierungsgremien, sogenannte Stäbe. Aufgrund des seltenen Einsatzes von Stäben und deren fehlende tägliche Einbindung müssen die Verfahren, Abläufe und Methoden geübt werden. Übungen werden darüber hinaus auch zur Leistungsmessung eingesetzt. 

Die Bewertung der Leistung von Stäben ist mehrheitlich von Beobachtungen geprägt. Hier treten Risiken zu Tage, die durch die Subjektivität der Beobachter entstehen. Für eine möglichst große Objektivität und damit Vergleichbarkeit reduziert sich damit die Bewertung von Stabsarbeit aber auf die Prozesse, die letztendlich zur Entscheidung führen. Die Messung von Ergebnisqualität kann in Übungen nur sehr schwer erfolgen, da die Auswirkungen auf das fiktive Szenario ebenfalls fiktiv sind. Eine Reduzierung auf den ‚Produktionsprozess‘ innerhalb von Stäben kann die Anwendung von Methoden aus produktionsorientierten Forschungsbereichen, wie z.B. der Produktionstheorie oder dem Qualitätsmanagement ermöglichen. 

Das Dissertationsvorhaben untersucht daher die Möglichkeiten, Key-Performance-Indikatoren (KPI) für die Auswertungen von Führungsstabsübungen in der nicht-polizeilichen Gefahren heranzuziehen. Hierzu werden mögliche relevante KPI identifiziert, in Übungen validiert und Erfassungsmethodiken entwickelt.

Kontakt: patrick.drews[at]uni-wuppertal.de

Das Promotionsvorhaben gliedert sich inhaltlich in die Forschungsgruppe „Räumliche Kontexte von Risiko und Sicherheit“ ein. Mein persönliches Forschungsinteresse liegt dabei auf der Entstehung raumbezogener Unsicherheitsgefühle unter Berücksichtigung des Faktors Geschlecht. In meinem Dissertationsvorhaben lege ich den Fokus meiner Forschung auf die Unsicherheitsgefühle von Frauen im öffentlichen Raum. Zahlreiche präventive Maßnahmen adressieren die wahrgenommene Unsicherheit und werben mit der Reduktion dieser. Zentral sind hierbei – neben strukturellen (Angstraumbeseitigung) und klassischen (Frauentaxis) Maßnahmen – auch technische Lösungen zum Schutz der Frau und zur Reduktion von wahrgenommener Unsicherheit.

Aus diesem Grund widme ich mich nicht nur der Entstehung von geschlechtsspezifischer Unsicherheit im öffentlichen Raum, sondern auch der Rolle präventiver Maßnahmen in diesem Kontext. Ausgehend von Maßnahmen, die eine Art technischer Sozialkontrolle bieten, untersuche ich im Rahmen eines explorativen Untersuchungsdesigns mittels Gruppendiskussionen mit Nutzer:innen und Interviews mit Expert:innen die Auswirkung der Nutzung auf das wahrgenommene Sicherheitsgefühl im öffentlichen Raum und setze mich kritisch mit der Akzeptanz sowie Aspekten nicht-intendierter Handlungsfolgen im Zuge der Nutzung auseinander.

Kontakt: kretschmer[at]uni-wuppertal.de

Krisen- und Katastrophenlagen, wie jüngst die Corona-Pandemie haben die bedeutende Rolle sozialer Medien im staatlichen Krisenmanagement verdeutlicht. Die zunehmende Veröffentlichung vielfältiger psychosozialer und sonstiger Bedarfe und Ressourcen der Bevölkerung über die sozialen Medien sowie die Erwartungshaltung bzgl. Integration der Informationen aus sozialen Medien in das Krisenmanagement stellt die BOS vor enorme Herausforderungen. Im Zuge der Corona-Pandemie wurden bereits vereinzelt psychosoziale Lagebilder auf Basis von sozialen Medien erstellt. Hierfür wurde bisher jedoch kein Standard entwickelt und die Einbindung von sozialen Medien als wesentliche Grundlage erfolgte als Pilotprojekt. Die Expertise zur Einstufung psychosozialer Bedarfe und Ressourcen ist folglich an verschiedenen Stellen vorhanden, jedoch überwiegend an die Befragung und Interaktion mit den betroffenen Personen gebunden. Im technischen Bereich gibt es Algorithmen des Maschinellen Lernens, wie bspw. GOTTBert, die einschließlich einem zugrundeliegenden Datensatz mit klassifizierten jedoch nicht verifizierten Daten zur Verfügung gestellt werden. Aufbauend auf dem Stand der Forschung sind die wesentlichen Ziele des Promotionsvorhabens, (1) die Nutzung sozialer Medien durch die Bevölkerung als psychosoziale Ressource in Krisen und Katastrophen sowie (2) die Nutzbarkeit dieser öffentlich verfügbaren Daten durch Entscheidungsträger*innen in einem psychosozialen Lagebild mittels wissenschaftlicher Methoden zu überprüfen.

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Im Notfallmanagement sind oftmals schnelle Entscheidungen erforderlich. Dabei sind die Entwicklungen von Gefahrenszenarien häufig komplex und dynamisch und die zur Verfügung stehenden Informationen limitiert. Der Grad, zu dem diese Informationen verarbeitet werden können, bestimmt das Situationsbewusstsein („Situation Awareness“), welches entscheidend ist für die Entscheidungsfindung im Notfallmanagement. Ein hohes Maß an Situation Awareness verbessert die Qualität und Schnelligkeit von Entscheidungen und wird durch das Sammeln, Verstehen und Beurteilen von Observationen einer Notfallsituation erreicht. Observationen in einer typischen Notfallsituation können unsicher, widersprüchlich, dynamisch oder räumlich verteilt sein und von verschiedenen Informationsquellen stammen, wie z. B. Einzelpersonen, Sensoren oder Geoinformationssystemen.

In dieser Arbeit wird ein Ansatz zur Verarbeitung von Observationen im Notfallmanagement basierend auf Bayes’schen Netzen entwickelt. Bayes‘sche Netze sind probabilistische Modelle, die auf der Grundlage von Observationen Schlussfolgerungen über Ursachen und Auswirkungen ermöglichen. Die Arbeit soll die offenen Forschungsfragen beantworten (1) wie die Unsicherheiten unterschiedlicher Observationen systematisch quantifiziert und berücksichtigt werden können, wenn sie für Schlussfolgerungen in einem Bayes’schen Netz genutzt werden und (2) wie ein solches Modell die Verteilung von Ressourcen zur Durchführung von Observationen unterstützen kann.

Kontakt: moritz.schneider[at]uni-wuppertal.de

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In der europäischen Union und vor allem im Schengen-Gebiet sind innereuropäische, zwischenstaatliche Grenzen für die Bevölkerung im Alltag oft kaum wahrnehmbar. Gleichzeitig vernetzen sich die Gesellschaften der verschiedenen Länder auf sozio-ökonomischer, politischer und technischer Ebene immer weiter. Die daraus entstehenden Interdependenzen zwischen den Ländern und der Bevölkerung sind auch von großer Relevanz für das Krisenmanagement. Denn auch Krisen und Katastrophen überschreiten Ländergrenzen und wirken auf die Bevölkerung der verschiedenen Länder ein. Im Fokus dieser Promotion stehen Grenzregionen zwischen zwei oder mehreren europäischen Ländern als Raum in dem die grenzüberschreitenden Gefahrenlagen und -abwehrmaßnahmen besonders sichtbar werden. Im Bereich der Vorsorge und Vorbereitung, aber auch bei der Bewältigung von Krisenereignissen erscheint eine gemeinsame Strategie erstrebenswert. Da Krisenmanagement allerdings eine klassische hoheitliche Aufgabe darstellt, die vor allem die Risiken und Auswirkungen auf das eigene Land betrachtet, ergeben sich für die beteiligten Akteure vielfältige Fragestellungen. Wie unterschiedlich die bereits bestehenden interorganisationalen Kooperationen im Grenzgebiet um Deutschland ausgeprägt und organisiert sind und welche Faktoren eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Krisenmanagement erfolgreich machen, wird im Rahmen dieses Promotionsvorhabens untersucht.

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Abgeschlossene Dissertationen

In den vergangenen Jahren wurden die folgenden Dissertationen erfolgreich abgeschlossen (in chronologischer Reihenfolge):

Dr.-Ing. Ramian Fathi (2023) Virtual Operations Support Teams in disaster management. Social Media analytics and the impact on decision-making
Dr. Bo Tackenberg (2022) Community Resilience und ethnische Diversität. Lokales Sozialkapital und nachbarschaftliche Unterstützungsbereitschaft im Städtevergleich
Dr.-Ing. Katerina Tzavella (2021) Emergency response resilience to floods operationalised with applied geoinformatics
Dr. Maike Vollmer (2021) Implementing innovations in disaster management to increase resilience – laws, policies, and organizational determinants
Dr. Dominic Gißler (2019) Erfolg der Stabsarbeit: Arbeit, Leistung und Erfolg von Stäben der Gefahrenabwehr und des Krisenmanagements im Gesamtkontext von Einsätzen
Dr. Jan Starcke (2019) Nachbarschaft und Kriminalitätsfurcht. Eine empirische Untersuchung zum Collective-Efficacy-Ansatz im Städtevergleich
Dr.-Ing. Florian Brauner (2017) Securing public transportation systems. An integrated decision analysis framework for the prevention of terrorist attacks as example
Dr.-Ing. Stephan Grandt (2015) Entwicklung eines Referenzvorgehensmodells zur multikriteriellen Bewertung innovativer Sicherheitstechniken
Dr. Dominic Kudlacek (2015) Akzeptanz von Videoüberwachung. Eine sozialwissenschaftliche Untersuchung technischer Sicherheitsmaßnahmen
Dr.-Ing. Benedikt Birkhäuser (2014) Organisationale Entscheidungseffizienz in komplexen Entscheidungssituationen. Eine Untersuchung am Beispiel der Gefahrenabwehr

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